Radfahren für Bergfexe: Wagrain-Kleinarl

Echt. Urig. Atemberaubend. Das sind die Begriffe, die uns einfallen, wenn wir die Region Wagrain-Kleinarl beschreiben. Menschen und Handwerk stehen hier fest auf bergigem Boden und finden kreative Wege, Tradition neu zu interpretieren. Mountainbike-Freunde kommen zusätzlich schon auf dem Weg zu den Manufakturen voll auf ihre Kosten. Einziger Wermutstropfen: Der Bikepark Wagrain öffnet erst im Herbst wieder seine Tore. Versöhnt wird man aber mit rund 150 Kilometern ausgeschilderter (E-)Mountainbikestrecken in allen Schwierigkeitsgraden. Diese wurden übrigens unlängst neu beschildert und sind nun im gesamten Salzburgerland identisch. E-Ladestationen entlang der Routen sorgen dafür, dass niemals der Saft ausgeht. Mit dem „Call your Bike“-Service kann man sich das Leihrad direkt vor die (Hotel-)Tür liefern lassen.

Die Quartiere sowohl in Wagrain als auch in Kleinarl sind natürlich bestens auf zweiradaffine Kundschaft vorbereitet: Das neu eröffnete Hotel Joann beispielsweise hat einen Bike- und Wandershop direkt im Haus, in dem auch Fahrräder und Zubehör ausgeliehen werden können. Für die Kleinen wurde außerdem ein eigener Pumptrack angelegt. Das Hotel liegt gleich an der Talstation der Kleinarler Bergbahnen, die Ausgangspunkt zahlreicher Touren ist. Nach einem sportlichen Tag entspannt man weitblickend im Spabereich mit dem treffenden Namen „Sky Wellness“ – mit Infinitypool, Dachterrasse und zwei Saunen. Wer als „Base“ Wagrain wählt, ist im Naturhotel Edelweiss gut aufgehoben: Hier können Mountainbikes ausgeliehen werden, E-Bike gegen Gebühr, Räder ohne E-Antrieb sind für Hausgäste kostenlos. Das Edelweiss lockt Umweltbewusste mit Europas erstem „Green Spa“ – der 500 Quadratmeter große Wellnessbereich ist mit dem Österreichischen Umweltzeichen zertifiziert. Darin finden sich Hallenbad, finnische Sauna, Bio-Sauna, Dampfbad sowie ein angeschlossenes Schwimm-Biotop mit eigener Quelle.

Tierisches Vergnügen
Gleich neben dem Hotel liegt übrigens das Bauernhofmuseum Edelweiss-Alm, wo man sich ein Bild des Alltags von Salzburger Bergbauern durch die Geschichte machen kann, authentisch untermalt von Hühnergegacker und Ponywiehern. Hier bietet sich auch gleich eine „tierische“ Runde an, denn das Museum liegt etwa in der Mitte zwischen der AlpakaAlm Kitzsteingut und dem Wagrainer Hühnerdorf. Auf Ersterer kann man rund zweistündige geführte Alm-Wanderungen mit den wolligen Vierbeinern unternehmen. Zur Alm gehört auch eine Wollmanufaktur, wo Alpaka- und Lamawolle zu Filzpantoffeln, Strickhauben und sogar zu Bettdecken verarbeitet wird. All das kann man vor Ort erwerben. Ebenso exotisch geht es im Wagrainer Hühnerdorf zu – hier wird nämlich der Ausspruch „No kangaroos in Austria“ Lügen gestraft. Man kann nicht nur Bio-Eier von freilaufenden Hühnern erwerben, sondern eben auch die australischen Hüpfer beobachten.

Landschaft, Handwerk und Kultur lassen sich wunderbar kombinieren mit einer Tour zur Steiner Wollwelt 1888. Diese führt nämlich über Radstadt mit seiner wunderschönen Altstadt, umgeben von der historischen Stadtmauer. Weiter geht es dann nach Mandling, wo Steiner seit über 130 Jahren Lodenstoffe fertigt. Und das kann man hautnah erleben: 3D-Kino, Fühlstationen, Info-Monitore und ein fachkundiger Guide machen die Besichtigung der Manufaktur zu einem Erlebnis für hartgesottene.

Nicht unerwähnt darf natürlich die ultimative Mountainbike-Herausforderung durch das Salzburgerland bleiben: der Stoneman Taurista. An wahlweise ein bis drei Tagen legt man dabei 123 Kilometer und 4.500 Höhenmeter zurück, der Einstiegspunkt wird individuell gewählt. Die Route muss aber im Uhrzeigersinn abgefahren werden, auch eine Anmeldung ist erforderlich.

Und wem „nur“ Radfahren zu wenig ist, der ist bei Österreichs einzigem „Aerothlon“ Ende August gut aufgehoben: Die Challenge verbindet Speedhiking, Paragleiten und Mountainbiken, alleine, zu zweit oder in der Staffel. Die Anmeldung erfolgt online, auch eine Partnerbörse gibt es, bei der man Teamkollegen finden kann. 

Radtour im Detail: