Weingut Gross

Weingut Gross

Handwerklicher Weinbau, etwas anderes ist gar nicht möglich in den steilen Hängen der Südsteiermark. Für Johannes Gross ist das so selbstverständlich, dass er „Bergwein“ auf die Flaschen schreibt.

HANDVERLESEN.Wer einmal in Kitzeck war, glaubt es, auch wenn es sich unglaublich anhürt: Der „Einöd“-Weingarten ist mit 115 Prozent Gefälle steiler als die berühmte Skiabfahrt „Streif“. Läppische 85 Prozent stehen dagegen in Kitzbühel zu Buche. Auch der Ried Nussberg ist – in einigen Teilen – steiler als die Kultabfahrt. Dieses Extrem gilt zwar nicht überall in der Südsteiermark, doch in der Geografie des sterreichischen Weinbaus hat diese Region eindeutig den „alpinen“ Part über.

Dies unterstrich auch das Weingesetz mit der fast vergessenen Bezeichnung „Bergwein“. Auch wenn die Rieden bis auf 650 Meter hinaufreichen, bezeichnet der Begriff Weingärten mit hoher Steilheit. Zulässig ist er dann, wenn die Trauben aus Rieden mit mindestens 26 Prozent Steigung stammen.

Bei Johannes Gross in Ratsch trifft das auf zwei Drittel (!) aller Weingärten zu. „Es ist der einzige gesetzlich geregelte Begriff, der auf die Erschwernis seiner Produktionsbedingungen hinweist“ - und so hat der Winzer bewusst wieder die alte Bezeichnung aufgegriffen. Ansonsten stellen alle Begriffe „auf Herstellungsmethoden, Qualitätsstufen oder die Herkunft“ ab. Und das kann auch trügerisch sein. Denn ungeachtet dessen, ob es sich um einen Einzellagenwein oder eine aus dem gesamten Gebiet stammende Riedencuvée handelt, ist schließlich die Pflege und Ernte eines Bergweins immer eine schweißtreibende Angelegenheit. Das Handwerk hinter den genussfreudigen Weinen wieder ins Bewusstsein zu rücken, war Gross’ Intention hinter dem Bergwein als „Hommage an die Vielfalt und die Steillagen der Südsteiermark“. Dass die Leitsorte Sauvignon Blanc seit zwei Jahren Gesellschaft vom Ertrag knorriger alter Welschrieslingrebstöcke bekommt, unterstreicht diesen Anspruch. Man trinkt praktisch das Urgestein der steirischen Weinlandschaft.

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