Weingut Bründlmayer

Weingut Bründlmayer

An sich wollte Winzer Willi Bründlmayer Künstler werden. Wie seine Bilder ausgesehen hätten, weiß man nicht. Dass der Weinszene mit dem Kamptaler Ästheten viel fehlen würde, ist hingegen jedem Kenner klar.

WEINKÜNSTLER. Liebt man die Kunst, dann ohne wenn und aber. Es zeigt sich im Großen und im Detail. Geht man in Langenlois den ästhetischen Vorlieben Willi Bründlmayers nach, wird dies schnell deutlich. Die monumentale Skulptur Heimo Zobernigs auf der Paradelage Käferberg zum Beispiel, ist unübersehbar; nicht nur, wenn man direkt am vorbeiführenden Weinpfad verweilt. Die subtile Anpassung des klassischen Etiketts des Weinguts bei einer Edition wie „Vincent Spiegel 2016“ hingegen fällt einem erst auf den zweiten Blick auf. Das hölzerne Fuhrwerk vor dem Weingarten ist hier einer fast psychedelischen Version des Künstlers Constantin Luser gewichen.

Dass sich Bründlmayer für das Weinmachen entschied und 1981 das Kamptaler Gut übernahm, tut seinem vielseitigen Kunstinteresse keinen Abbruch, und oft führt er seine Lebenswelten zu einer fruchtbaren Synthese: Zwischen Opernbesuchen bei den Salzburger FestWeingut Bründlmayerspielen gehen sich Verkostungen am Attersee aus, die frühe Freundschaft mit dem Maler Robert Zeppel-Sperl bildete den Grundstock einer Kunstsammlung, und auch der erste Wein für das Burgtheater konnte nur von Willi Bründlmayer stammen. „Jeder Wein ist wie jeder Theaterabend einmalig und unwiederholbar“, meint er, „beide entstehen aus einem ehrlichen, mühevollen und inspirierten handwerklichen Prozess“.

Doch da der Wein auch den „Wortrausch“ fördert, wie der Kamptaler augenzwinkernd erklärt, vergleicht er seine Rieslinge, Veltliner und die Rotweine gerne mit der Musik: „Die Orchestrierung großer Weine wird in den verschiedensten Besetzungen angestrebt.“ Die Langenloiser Lagenweine sind im Hause Bründlmayer ein auf lebendigem Boden gewachsenes Naturprodukt, bei dem „die Verwandlungen die Rebe, Traube, Most und Wein durchlaufen und beim Genuss eine ‚Melodie‘, eine ‚Resonanz‘ des Landes und der Zeit erklingen lassen “. Womit auch noch die Poesie ins Glas kommt.

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